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Innung für Raumausstatter, Parkett- und Bodenleger Südwest

Neues Parkett-Wissen für die Bodenspezialisten

Bei der vierten Ausgabe des südwestdeutschen Fußbodenforums standen verschiedene hochinteressante Vorträge vor allem zum Parkett auf dem Programm. Zum wiederholten Male war der Holzhandel Wickert in Landau Gastgeber für die Bodenbelagsspezialisten.

Im Rahmen eines kurzen Rundgangs unter der angenehmen Leitung von Wickert-Standortleiter Johannes Weber konnten die Teilnehmer, darunter die vollständig anwesende Tischler-Klasse der Meisterschule Saarbrücken, einen guten Eindruck von der Leistungsfähigkeit des Unternehmens gewinnen, zumal auch für das leibliche Wohl in vorbildlicher Weise von morgens bis in den Nachmittag hinein gesorgt war.

Am Morgen stellte zunächst HARO-Gebietsverkaufsleiter Gerhard Hohl Neuigkeiten beim Zwei-Schicht-Fertigparkett sowie dem kinderleicht zu bedienenden „Room-Visualizer“ vor: Einfach mit dem Tablet ein Foto eines bestehenden Raumes machen, dann aus dem sehr umfangreichen Angebotskatalog von HARO einen Holzboden auswählen und schon sieht der Kunde, wie sein Zuhause nach der Neuverlegung des Parketts aussehen wird. Potenzielle Kunden können so von der Kompetenz des Unternehmens überzeugt werden – genauso wie mit dem Hinweis auf Referenzen bei der Verlegung von Fischgrätparkett.

Hierzu folgte ein praktischer Teil mit Kai Weber, Referent für Kundenschulungen. Er machte deutlich, was vor Aufnahme jeglicher Verlegearbeit zu beachten ist. Unter dem Stichwort TEST verbergen sich essentielle Vorbereitungen.

Von Gerhard Hohl erfuhren die Teilnehmer auch einiges über den Parkettmarkt und die Philosophie des Hauses HARO. Demnach dominiert mit neunzig Prozent Anteil nach wie vor die Holzart Eiche die Nachfrage. Hauptbezugsquelle für Eiche des in Rosenheim ansässigen und auch dort hauptsächlich produzierenden Unternehmens ist der Wald in Deutschland, Österreich und Kroatien. Daher hatte der Ukraine- Krieg bislang kaum Auswirkungen, allenfalls bei der Preisentwicklung. Zudem konnte der Ausfall von sibirischer Lärche erfolgreich mit heimischer Tanne kompensiert werden.

Nach dem Mittagessen und einer kurzen Mitgliederversammlung der Innung für Raumausstatter, Parkett- und Bodenleger Südwest ging es mit einem Vortrag von Jochen Schaub von der Firma Loba weiter, der zwei Entwicklungen seines Hauses vorstellte. Zum einen die mittels 2K-Invisible-Protect lackierten Oberflächen in Rohholzoptik, die den Eindruck unbehandelter, strukturierter Holzoberflächen vermitteln – bei gleichzeitigem Oberflächenschutz. Diese Technik funktioniert sogar bei einer Grundierung mit Ölen! Zum anderen war die Bodenbeschichtung in Betonoptik Thema. Dabei behandelte Schaub auch die Problematiken Rutschhemmung und Reparatur solcher Oberflächen.

Einem besonders anspruchsvollen Thema widmete sich schließlich Lui Schuster von der Firma Wakol. Der Klebstoffspezialist aus Pirmasens bietet eine eigene Lösung an, wenn Massivholzstufen auf neue Betontreppen verklebt werden sollen. Dazu muss man wissen: Beton braucht zur vollständigen Trocknung einen Zeitraum von vier Jahren! Und es gibt für die Restfeuchte von Beton keinen vergleichbaren Test wie die CM-Messung beim Estrich. Die einzige Alternative einer Darr-Probe ist zu aufwendig und kann von einem Bodenleger oder Treppenbauer nicht verlangt werden. Damit überhaupt eine zeitnahe Verlegung der Holzstufen auf den Beton erfolgen kann, sollte zuvor unter und über dem Treppenlauf mindestens 14 Tage lang gleichmäßig die später zu erwartende Temperatur herrschen – im Wohnbereich in der Regel 20 Grad.

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Bildnachweis: HKH Saar, Nestro